Aktivenfahrt nach Duisburg [WS17/18]

Aktivenfahrt nach Duisburg [WS17/18]

Mit Fahrzeug, Verpflegung und einer sieben Mann starken Crew ging es in Richtung Duisburg. Warum Duisburg? Seit „mittlerweile“ drei Semestern wird der Norden bereist, so stehen neben dem Besuch von maritimen Städten auch Führungen in Museen oder historischen Schiffen auf dem Programm. Nach Bremerhaven und Kiel wurde jetzt der größte europäische Binnenschifffahrtshafen angefahren.

Oft wird vom größten Binnenschifffahrtshafen der Welt gesprochen, dies kann aber nicht mit 100%iger Sicherheit bewiesen werden. Statistiken und Zählungen laufen in Europa nach einem bestimmten Muster, wie es dagegen in den USA oder China aussieht kann niemand mit Verlässlichkeit sagen, so das Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg.

In Duisburg angekommen ging es zeitnah in Richtung Essen. Der Zollverein Zeche bietet die Möglichkeit die stillgelegte Kokerei zu besichtigen. Die Kokerei war von 1961 bis 1993 aktiv und galt zu dieser Zeit als die modernste Kokerei in Europa. Ein ehemaliger Mitarbeiter zeigte uns in einer Führung Essen aus der Ferne und die Kokerei bei Nacht. Verschiedene Stationen wurden in verschiedenen Farben angeleuchtet, jedoch muss natürlich erwähnt werden das viele interessante Dinge sicherlich bei dem dunklen Licht untergegangen sind. Alles in allem eine sehr interessante Veranstaltung die vielen Wissen brachte, welches definitiv nicht vorhanden war. Sehr erstaunt hat uns vor allem, welche Stoffe aus der Steinkohle hergestellt wurden.

In der Früh in Richtung Duisburg zum Live Escape Spiel. Ziel ist es aus einem Raum mittels Gruppenlösungen zu entkommen. Das Ziel kann unterschiedlich sein, so wird manchmal ein Schlüssel oder ein Code gesucht…In Gruppenarbeit müssen Raum und Schränke auf den Kopf gestellt werden um wie in unserem Fall, Omas Schatz zu finden. In einer vorgegebenen Zeit sollte das Ziel erreicht werden. In einem Videoüberwachten Raum können und werden Hilfestellungen gegeben, so ist es ja auch möglich, das man etwas übersieht…

Gegen Mittag ging es zum deutschen Binnenschifffahrtsmuseum. Die Erfahrung hat gezeigt das eine Führung deutlich informativer für uns Studenten ist, so wurden wir für eine Stunde an die Hand genommen und in die Ausstellung eingeführt. Es ging los mit einer Einführung über die Binnenschifffahrtsfamilien und ihr Leben an Bord. Viele Bilder zeigten speziell kleinere Kinder und ihr Leben an Bord eines Binnenschiffes. Logisch und erstaunlich zugleich war die Tatsache das junge Kinder an Bord festgebunden wurden. Das Binnenschiff war ein Arbeitsort und war außer im Hafen ständig von Wasser umgeben, so wäre ein über Bord gehendes Kind eine Katastrophe für jede Binnenschifferfamilie, deshalb entschied man sich zu diesem Schritt.

Leben und Tod waren ebenso ein ständiger Begleiter an Bord. Starb ein Familienmitglied an Bord eines Schiffes so wurde eine Trauerflagge gehisst. Mehrere Wochen wurde damit aufmerksam gemacht das ein Familienmitglied verstorben ist, diese Art des Trauerns soll heute noch von einigen tradionsbewussten Familien praktiziert werden.

Ein uns bekannter Rückzugsort ist die Hafenkneipe, so war sie zumindest in früheren Zeiten fast in jedem Hafen der Welt vertreten. Auch die Binnenschiffer hatten ihre Rückzugsorte an Rhein, Main etc. Eine nachgebaute Kneipe zeigt die damaligen Räumlichkeiten ebenso wie die damals oft verbreiteten Postfächer. Die streng nach Rang unterteilten Kneipen waren ein Ort in dem man das ein oder andere Mal aneinandergeraten konnte, sofern man sich nicht an die Rangordnung halten sollte. Schiffsführer, Deckmannschaft und auch zum Teil Heizer hatten unterschiedliche Anlaufpunkte in Ihren Häfen. Geschäfte und Postaustausch waren ebenso Dinge die in den Kneipen durchgeführt wurden.

In der Früh ging es nach dem Frühstück mit Sack und Pack zur Hafentour in den Duisburger Binnenhafen. Nach der ca. zwei stündigen Hafentour sind einige Eindrücke entstanden die uns nach einem langen Wochenende in Duisburg auf die Rückfahrt begleiteten.